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33 Wale des St. Lawrence

Reisezeit: 17. - 19. August 2014 Wetter: Stark bewölkt, Regen, Sonne   19° C Besuchte Länder / Staaten: Québec Gefahrene Kilometer: 4’573 Gefahrene Kilometer total: 30’018 Auf Bild klicken um zu vergrössern Der kleine Ort Tadoussac ist im Sommer eine touristische Hochburg, weltberühmt für Walbeobachtungen. In einem ca. 30 km langen Abschnitt des St.-Lorenz-Stroms tummeln sich vor allem vier Walarten vor Tadoussac: der Blau-, Finn- und Minke-Wal, sowie der weisse Beluga.  Der Buckelwal  ist etwa 11 - 16 m lang....... Wir entscheiden uns für eine Tour in einem wendigen Power-Zodiac. Mit hoher Geschwindigkeit werden die weit entfernten Walherden angesteuert und ihnen gefolgt. Eingekleidet mit Schwimmjacken und Hosen werden wir wie Sardinen in die Schlauchboote “eingepfercht”. Der Andrang der Touristen ist gigantisch. Bald stellen wir fest, dass es mehr Ausflugboote als Wale hat...... Die Tiere werden mit den Booten richtig gejagt. Kaum ist ein Wal in Sicht rasen von allen Seiten Boote daher.  Am liebsten würden wir die 3-stündige Tour abbrechen. Die Zeichnungen an der Fluke sind so individuell wie der Fingerabdruck bei Menschen. Die Seehund Kolonie flüchtet vom ohrenbetäubenden Lärm der Boote. Zwar haben die Tour Betreiber strickte Tierschutzauflagen - den Motor abstellen bei “Wal in Sicht”. Doch keiner hält sich daran - jedes Boot versucht so nahe wie möglich an die Tiere zu kommen. Der Massentourismus ist schrecklich für die sensitive Meereswelt. Mit Vorliebe sonnen sich die Seehunde auf Felsinseln. Im Saguenary Fijord glauben sich die Jungen noch in Ruhe und Sicherheit. Der Schein trügt, auch in diesen Fijord rasen die Motorboote wild herum. Man will ja den Touristen so viel wie möglich innert kürzester Zeit zeigen. Man könnte meinen, ein so riesiges Land wie Kanada mit seinen wenigen Einwohnern sollte kaum Umweltprobleme haben - leider ist das nicht der Fall. Viele ökologische Entgleisungen geschehen weit entfernt von den Ballungsgebieten und werden oft erst nach und nach bekannt. Ein besonderes Problem ist die Bären- und Robbenjagd, der Fisch- und Walfang, der massive Kahlschlag der Wälder... Es ist schwierig Lösungen zu finden, die sowohl die Bedürfnisse der betroffenen Fischer, Jäger oder Holzfäller berücksichtigen als auch den Interessen zukünftiger Generationen und der ganzen Menschheit gerecht werden.